
Das Gestüt „Yeguada Rafael Peris“ ist eine Zucht für Pferde der Rasse Pura Raza Española und befindet sich im am Rande von Naquera, einem kleinen Dorf in der wunderschönen Provinz Valencia, 20 Minuten von deren Hauptstadt entfernt.
Ihr Gründer und derzeitiger Leiter ist Rafael Peris Dolz, technischer Ingenieur der Polytechnischen Universität Valencia, der nach 16 Jahren erfolgreicher Arbeit im Ausland für verschiedene multinationale Unternehmen als technischer Leiter von Photovoltaik-Solaranlagen in Japan, Puerto Rico, Deutschland, Frankreich, Italien, den USA und Schottland, 2019 in seine Heimat Valencia zurückkehrte, um sein Projekt der Zucht von Pura Raza Española-Pferden zu verwirklichen. Schon in seiner frühen Jugend faszinierte ihn diese Rasse und weckte tiefe Leidenschaft und Respekt diesen Tieren gegenüber. Ein Gefühl, das er über die Jahre nie vergaß und auf den richtigen Moment wartete, um diesen Traum leben zu können.
Im Jahr 2019 wurde die Finca von 1975 aus dem Familienbesitz mit einer Gesamtfläche von fünf Hektar in ein Gestüt umgewandelt. Es wurden drei klar voneinander abgegrenzten Bereiche eingeteilt:
Abfohlbereich, Aufzuchtbereich von null bis sechs Monaten und Aufzuchtbereich von sechs Monaten bis drei Jahren
Reitplatz, Führanlage, Besamungsstation, Solarium, Gebäude für Pferde- und Landmaschinen usw. wurden nach und nach angelegt und sorgen so für optimale Bedingungen für die Pferdezucht.
Im Mai 2020 nahm das Gestüt Rafael Peris offiziell seine Tätigkeit mit dem Kauf der ersten Pferde auf:
Zwei Stuten aus dem Gestüt Ana Maria Bohórquez und zwei Stutfohlen aus dem Gestüt Paco Martí.
Nach einer sorgfältigen Suche und Auswahl von Pferden in ganz Spanien wurden zwischen 2021 und 2022 insgesamt 15 Stuten aus verschiedenen Linien erworben, wie z.B. Jose Luis de la Escalera, Albert Boya und Señorío de Bariain, die zusammen mit den bereits erwähnten Linien Ana Maria Bohórquez und Paco Marti die genetische Basis der Yeguada Rafael Peris bilden. Von Anfang an wurde die Entscheidung getroffen, in den ersten Jahren des Gestüts keine Hengste zu erwerben, um für jede Stute die passendsten und aktuellsten Hengste auswählen zu können. Die Wahl fiel auf die herausragenden Hengste Natalim Yam, Harinero RB III, Jecomias CEN, Julio Ochenta FM, Caprichoso Mango und Encelado II. Gleichzeitig wurden über die natürliche Zucht oder Besamung hinaus verschiedene Fortpflanzungstechniken angewandt, wie z.B. die Vermehrung durch direkten Transfer oder gefrorene Embryonen, um die genetische Selektion und schließlich die Zucht zu verbessern.
Das Ziel des Gestüts ist es, spanische Rassepferde mit edlem Fell in ganz besonderen Farben, den „Cape diluidas“ für verschiedene Disziplinen wie Dressur, Arbeits- und Freizeitreiten zu züchten. „Capa diluida“ umfasst u.a. die Fellfarben Falbe, Palomino, Smokey Black, Perlino und Isabell in all ihren farblichen Facetten. Um dies zu erreichen, wurde als Zuchtkonzept die Vermehrung von Exemplaren gewählt, die traditionelle und rassetypische Linien mit moderneren und avantgardistischen Linien kombinieren und in gewisser Weise die bereits vorhandenen, aber versteckten Gene, wie das Perl- und Creme- Gen, die viele Jahre lang versteckt und abgelehnt wurden, zu retten. Als Ergebnis haben wir Exemplare von höchster Qualität, rassisch, edel und funktionell in verschiedenen Farben wie Isabela, Palomina, Cremella, Perlina, Baya, Crema Ceniza, Negra Ceniza, etc. Gleichzeitig tragen wir dazu bei, diese besonderen Farben in der rein spanischen Rasse zu etablieren. Diese Farben sind in anderen Rassen wie dem Lusitano, Appalosa, usw. normal, aber dennoch nicht frei von kontroversen Diskussionen in der Zucht der rein spanischen Rasse. Ein Beispiel dafür war einst die Fuchsfarbe, die sich erst mit der Zeit und mit erheblichen Widerstand im spanischen Zuchtverband etablieren konnte.
Nicht zuletzt ist es unser Hauptziel, über die Reproduktion hinaus das Wohlergehen des Tieres zu jeder Zeit zu gewährleisten, sowohl physisch als auch psychisch, und wir glauben, dass es dafür drei Säulen gibt, die erfüllt werden müssen, nämlich: Aufzucht und Haltung in Freiheit. Wir gewährleisten Aufzucht in Herden und ein möglichst natürliches Futter höchster Qualität. Was die Aufzucht und Haltung in Freiheit betrifft, so garantieren wir nicht nur ausreichend Platz auf der Weide, sondern auch beim Abfohlen haben die Stuten genügend Raum um sich einen gemütlichen Platz für die Geburt ihres Fohlens auszusuchen: Die Geburtpaddocks haben 200 qm. Die Geburt selbst wird mit einem Sensor überwacht. Oft mitten in der Nacht bekommen wir einen Alarm auf unser Handy und haben dann die Möglichkeit, die Geburt zu begleiten und das neue Leben zu begrüßen. Bei Schwierigkeiten steht uns Tag und Nacht ein Tierarzt zur Verfügung. Das neue Leben auf unserer Finca zu begrüßen ist immer ein ganz besonderer, bewegender Moment – einfach unvergesslich.
Es gibt keine Boxenhaltung in unseren Anlagen. Die Aufzucht in der Herde nehmen wir sehr ernst, denn wir streben eine maximale Sozialisierung des Tieres in jungen Jahren an, um ein ausgeglichenes erwachsenes Pferd zu erhalten, das soziale Strukturen in der Herde gelernt hat und leben kann.
Schließlich ist die Fütterung ein weiterer sehr wichtiger Aspekt des Gestüts und aus diesem Grund haben wir viele Ressourcen sowohl in landwirtschaftliche Maschinen als auch in Strategien investiert, um das gesündeste Futter für unsere Pferde auf unseren bewässerten Feldern (10 Hektar) zu produzieren. Gegenwärtig basiert unser Futter im Frühjahr und Sommer auf frischem Grünfutter (Luzerne, Weidelgras, Siambasa und Hafer) sowie auf Hydrokultur-Futter und Stroh. Letzteres als Raufaserlieferant. Im Herbst und Winter hingegen werden die Tiere mit Heu (Luzerne) und Hafer gefüttert. All dies wird durch spezielle Futtermittel für trächtige oder säugende Stuten und Fohlen ergänzt.
Wir stehen noch am Anfang unseres Traums, leben ihn aber Tag für Tag mit der gleichen Leidenschaft und Sorgfalt.